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IG BCE Ortsgruppe fordert Bürgerstiftung „Erneuerbare Energien“

IG BCE Ortsgruppe fordert Bürgerstiftung „Erneuerbare Energien“

Donnerstag, 10. November 2011

Der Rat solle eine Bürgerstiftung „Erneuerbare Energie“ gründen, um den Münderanern die Möglichkeit zu geben in Umweltprojekte zu investieren und der Stadt neue finanzielle Spielräume zu eröffnen. Das schlug der Ortsgruppenvorsitzende der Industriegewerkschaft   Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) und Gesamtbetriebsrat der  Ardagh-Glass Germany  GmbH, Hans-Georg Diekmann, bei einem Gedankenaustausch der Ortsgruppe mit alten und neuen Mitgliedern der Ratsfraktionen im Kastanienhof vor.

„Es geht um Umwelt und Industrieakzeptanz, vor allem aber um die Frage, ob wir im Weserbergland an Standorten wie Nienburg, Obernkirchen, Rinteln, Holzminden, Boffzen, Grünenplan und Bad Münder weiterhin Glasherstellung brauchen“, fragte Diekmann provokativ.

Glasherstellung sei kein Relikt aus dem vergangenen Jahrhundert, sondern unentbehrlicher Bestandteil bei der Herstellung anderer zukunftsweisender Produkte, auch im Sektor Umweltschutz. „Da tragen wir mit bei zu ökologischen Antworten, die  von der chemischen Industrie entwickelt werden. Deren Stoffe brauchen Glasverpackungen aus Bad Münder.“

Die Mitglieder aller Fraktionen nahmen Diekmanns Äußerungen mit Interesse zur Kenntnis und betonten nachdrücklich die Bedeutung der Glashütte für Stadt und Bevölkerung. „Die ist hier seit fünf Generationen identitätsstiftend“, so der CDU-Ortsverbandsvorsitzende  Dr. Gert Hahne. Rund 160 Familien lebten von der Glashütte, die über den Standort hinaus auch Ausbildungsplätze für Haupt- und Realschüler biete. Hahne weiter: „Trotz widriger Bedingungen wie Hitze, Lärm und LKW-Verkehr ist das Werk akzeptiert, sind ganze Mitarbeitergenerationen durch die Arbeit dort sozialisiert worden.“

Ulrich Schneider und Dr. Helmut Burdorf von den Grünen wiesen auf das Know-How-Potenzial der qualifizierten Fachkräfte hin. „Der Arbeitnehmerfaktor ist heute in der Hochtechnologie  zugleich Standortsicherung. Da kann man die Produktion nicht beliebig verlagern.“

Ein uneingeschränktes Bekenntnis zum Glas-Standort kam auch von Hartmut Büttner. Der SPD-Kandidat für das Bürgermeisteramt stellte fest: „Glas, das ist Historie, Gegenwart und Zukunft für Bad Münder.“ Gerade im Bereich der Pharmaindustrie sei die Glasverpackung alternativlos, Büttner: „Salz, Holz- und Möbelindustrie und vor allem Glas sind Pfunde, mit denen diese Stadt wuchern kann.“ Daher gelte es die Glasherstellung am Standort Bad Münder wieder verstärkt wahrzunehmen.

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