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Jahrestagung des Heimvolkshochschulverbands

Jahrestagung des Heimvolkshochschulverbands

Montag, 19. März 2012

Sie nennen sich Bildungszentren, Seminarhäuser oder Akademien und stellen neben Schulen und Hochschulen die dritte Säule des Bildungswesens dar. 22 anerkannte Heimvolkshochschulen, kurz HVHS genannt,  unterschiedlichster Träger wie Kirchen, Gewerkschaften, Stiftungen oder Landvolk gibt es derzeit in Niedersachsen.

Zur Jahrestagung waren deren Vertreter jetzt in die Heimvolkshochschule nach Springe gekommen, um unter dem Motto „Heimvolkshochschulen vor der Wahl“ Bilanz zu ziehen und Perspektiven abzustecken.

„Unser Motto ist durchaus doppeldeutig gemeint“, so Wolfgang Borchardt, der Vorsitzende des Niedersächsischen Landesverbandes der Heimvolkshochschulen und Leiter einer entsprechenden Einrichtung in Mariaspring bei Göttingen.

„Neben einer Positionsbestimmung geht es vor allem um die Eckpfeiler unserer Arbeit im Vorfeld der Landtagswahl“, stellte Borchardt klar.

Zwar agierten die im Landesverband organisierten, ganz unterschiedlich aufgestellten Bildungseinrichtungen „auf der befriedigenden Grundlage einer soliden gesetzlichen Absicherung“ durch das niedersächsische Erwachsenenbildungs- und Bildungsurlaubsgesetz, doch stünden sie auch „vor neuen Herausforderungen“. Borchardt erklärt: „Durch die Zuweisung neuer Themenbereiche wie Rechtsextremismus, Migration, neue Medien oder demografischer Wandel müssen die Mittel angepasst werden.“

Derzeit unterstützt das Land die 22 Heimvolkshochschulen jährlich mit rund 7,4 Mio. Euro Finanzhilfe. Neben 130 hauptamtlichen pädagogischen Kräften arbeiten landesweit 700 weitere Beschäftigte in Hauswirtschaft, Küche und Verwaltung.

„Insgesamt haben unsere Häuser im vergangenen Jahr mehr als 145000 ´Teilnehmertage´ produziert“, so Borchardt. In der Heimvolkshochschule Springe belief sich deren Zahl auf 21000.

„Im Gegensatz zu anderen Bildungseinrichtungen könne wir sehr schnell auf aktuelle Themen reagieren und halten  durch Kooperationen beispielsweise mit Hochschulen verstärkt vernetzte Bildungsangebote vor“, erläuterte der Leiter der Springer HVHS, Gerd Schumacher.

Sorgen bereitete den Teilnehmern der Jahrestagung neben einer im Teilnehmerverhalten festzustellenden Tendenz zur Reduzierung des Bildungsurlaubs von fünf auf drei Tage eine wachsende „Verbetriebswirtschaftlichung des Bildungsprozesses“. Schumacher: „Wir streben eine umfassende, ganzheitliche Orientierung des Menschen statt bloßer kurzfristig ökonomisch verwertbarer Schulungen an.“

Als dringendes Nahziel sieht Wolfgang Borchardt vor allem die Unterschrift unter den „Zukunftsvertrag“ mit dem Land.  „Der liegt momentan bei den Haushältern fest. Die mit ihm verbundene Festschreibung der Förderung auf drei Jahre gäbe uns dringend benötigte finanzielle Sicherheit.“

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