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Operettenrevue von „Operamobile“ feiert Jubiläum

Operettenrevue von „Operamobile“ feiert Jubiläum

Donnerstag, 05. April 2012

„Unser Ziel ist, ein fast vergessenes und dennoch bewährtes Genre am Leben zu erhalten und mit unseren bescheidenen finanziellen Mittel für Leute von heute wieder anhörbar zu machen.“ So skizziert „Operamobile“-Chef Alexander Senger das Konzept seiner Gesangs- und Schauspieltruppe. Auch zum 150. Gastspiel seines „Opern- und Operettencafés Weserbergland“ war der Martin-Schmidt-Konzertsaal restlos ausverkauft.

Bild: Turbulente Verwechslungskomödie im Martin-Schmidt-Konzertsaal. (von li.: Cecilia de Maizière, Alexander Janacek und Bettina Delius)

In der drangvollen Enge mit dabei auch Ehrenstadtbrandmeister Robert Ascher, der sich zusammen mit 98 Mitgliedern der Alterskameradschaft samt Frauen die Jubiläumsveranstaltung mit dem Titel „Ich bin nur ein armer Wandergesell“ auf keinen Fall entgehen lassen wollte.

Im typischen, unverkrampften und sehr publikumsorientierten „Operamobile“-Stil hat Bettina Delius die Evergreens aus Eduard Künnekes und Karl Millökers 1921 im Berliner Theater am Nollendorfplatz uraufgeführten „Der Vetter aus Dingsda“ frisch aufpoliert. Delius zur Handlung: „Eine turbulente Verwechslungsgeschichte, an deren Ende die beide Paare natürlich glücklich zueinander finden. Die Moral? Na, die Liebe wird vom Moment bestimmt.“

Eine Erkenntnis, die auch Esther, die 16-jährige Tochter des neuen Münderaner  Bürgermeisters Hartmut Büttner, die beide zum „Operamobile“-Jubiläum gekommen waren, nachvollziehen konnte. „Das ist nicht nur was für ältere Menschen, denn es geht ja auch um die Lebenssituation junger Frauen“, so ihr Vater mit einem Schmunzeln.

Von Slawomir Saranok und Jürgen Flemming an Klavier und Violine begleitet, sang und tanzte das bewährte Ensemble äußerst unterhaltsam, sorgte „Operamobile“-Urgestein Bassbuffo Achim Niedziella in Frauenkleidern für reichlich Lacher, ließ Tenor Tadeusz Galczuk seinen unwiderstehlichen Charme sprühen und entzückte in sehenswerten Kostümen neben Bettina Delius als Mündel Julia vor allem Cecilia de Maizière als Hanna. Und Christoph Rosenbaum und Alexander Janacek entlockten der Damenwelt im Publikum mehr als einmal ein sehnsüchtiges „Ahhh“.

Dass dem Zugpferd der Operettenkultur in der Region durch eine Reduzierung der Auftrittstermine in Bad Münder Zügel angelegt werden müssen, bedauert Büttner ebenso wie Alexander Senger. „Wir müssen sparen, beim Baubetriebshof ebenso wie bei der Kultur“, klagt Büttner. Doch habe er in seinen ersten Amtswochen festgestellt, dass das bürgerschaftliche Engagement für Kultur sehr groß sei. „Wir suchen daher dringend Ideen und Hilfe – entweder durch Ehrenamtliche oder eine private Kostenbeteiligung, die hauptamtliche Aufgaben in diesem Bereich ermöglicht“, so Büttner. Der von ihm angedachte „runde Tisch“ aller Kulturschaffenden fällt bei Alexander Senger auf fruchtbaren Boden. Der „Operamobile“-Leiter: „Da könnte man vieles auf den Weg bringen. Wir sind dabei.“

 

Szenenfotos von der Jubiläumsaufführung:

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