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Tafel Bad Münder stellt sich auf eigene Füße

Tafel Bad Münder stellt sich auf eigene Füße

Dienstag, 17. April 2012

„Sie haben schnell, gründlich und gut gelernt“, bestätigte der erste Vorsitzende der Hamelner Tafel, Bernd Timm, dem Tafelteam Bad Münder. Nach fünfjähriger „Lehrzeit“ bei der „Muttertafel“ haben sich die Verantwortlichen der am Theenser Anger in Bad Münder ansässigen Einrichtung jetzt entschlossen, künftig eigene Wege zu gehen.

 

Bild: Dieter Hainer ist der designierte Nachfolger von Tafelgründer Hermann Wessling

Vor 4 ½ Jahre habe Hermann Wessling die Tafel Bad Münder als Hamelner „Außenstelle“ auf den Weg gebracht, erklärte Beiratsmitglied Susanne Bubat-Hahn anlässlich der jährlichen Zusammenkunft des Gremiums. „Die Tafel ist mittlerweile eine feste Einrichtung, die aus dem sozialen Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken ist“, so Bubat-Hahn. Ohne die Anschubhilfe der Hamelner Tafel sei vieles nicht denkbar gewesen. Bubat-Hahn: „Kinder werden nach sechs Jahren schulreif. Wir schon nach fünf, weil wir eben Klasse sind.“

Es sei immer der Ehrgeiz gewesen, sich auf eigene Füße zu stellen, so auch der stellvertretende Leiter der Münderaner Tafel und designierte Nachfolger von Tafel-Gründer Hermann Wessling, Dieter Hainer.

„Wir danken den Hamelnern für die Geburtshilfe, aber die Eigenständigkeit ist ein notwendiger Schritt“, erklärte Hainer. „Die Vorteile für uns liegen auf der Hand: gerade Sponsoren und Spender vor Ort könnten sich so leichter mit der Arbeit der Tafel identifizieren, und wir erhoffen uns davon natürlich auch dringend benötigte weitere Helferinnen und Helfer aus der unmittelbaren Umgebung.“

Am 13.6. wird sich Münderaner Tafel als eigenständige Organisation konstituieren. „Aus dem bisherigen Leitungsteam wird dann ein Vorstand“, kündigte der für den Bereich „Waren und Logistik“ zuständige Siegfried Schönfeld an.

„Tafeln können nur vernetzt und in Kooperation arbeiten“, betonte der Hamelner-Tafelleiter Bernd Timm in seiner Gratulationsrede. Auch künftig würden die Hamelner eng mit ihrer  ehemaligen Tochter zusammenarbeiten.

Dass deren Arbeit Früchte trägt, belegten die Berichte der Verantwortlichen.

In 2011 seien für die Durchführung von 51 Ausgabetagen insgesamt unglaubliche 10800 Arbeitsstunden geleistet worden und 53 neue Kundenausweise ausgestellt worden, teilte Andrea Ehlers mit. Rund 71 Prozent der Nutzer kämen aus der Kernstadt, der Rest aus den umliegenden Ortsteilen. Sorge bereite dem Tafelteam jedoch die derzeit stark steigenden Spritpreise. Schönfeld: „Bei rund 12000 gefahrenen Kilometern mit unserem gelben „Tafelblitz“ geht das ganz schön ins Geld.“

Deshalb werde den Helfern „warm ums Herz“, wenn durch eine Spendenaktion einer namhaften Supermarktkette zwei neue Kühlschränke angeschafft werden konnten, teilte Hermann Wessling mit. „Wir sind und bleiben wir bleiben eine verschworene Gemeinschaft, die effektiv und produktiv arbeitet, ohne Stundenzettel und Arbeitsverträge“, so Wessling, und durfte sich damit nicht nur der Bewunderung des zur Beiratssitzung erschienen neuen Bürgermeisters der Stadt, Helmut Büttner, sicher sein.

Lidl-Kunden spenden über 1000 Euro für Münderaner Tafel

„Da wird einem richtig warm ums Herz“, freute sich der designierte Tafel-Chef Dieter Hainer, der in Gegenwart von Bürgermeister Hartmut Büttner von Katharina Schröder, der Verkaufsleiterin der Lidl-Regionalgesellschaft Wunstorf, eine Spende in Höhe von 1048,50 Euro entgegen nehmen konnte. Verwendet wurde der Betrag für den Kauf von zwei neuen Gefrierschränken. „Mit denen können wir die optimale Aufbewahrung der Lebensmittel gewährleisten und unsere Energiekosten erheblich senken“, sagte Tafel-Chef Hermann Wessling.

Möglich wurde die Unterstützung durch eine seit März 2008 laufende Lidl-Aktion, bei der Kunden durch „Pfandspendenknöpfe“ bei der Rückgabe von Leergut mittels Knopfdruck entscheiden, ob sie einen Teil oder den gesamten Pfandbetrag an den Bundesverband Deutsche Tafel e.V. spenden möchten.

„Unser Antrag dort wurde sofort bewilligt“, so Hermann Wessling.

Per „Pfandspendenknopf“  könnten die Tafel über die klassische Lebensmittelabgabe hinaus gezielt gefördert worden, so auch der Beauftragte für Mitarbeiter und Soziales der Lidl-Regionalgesellschaft, Christian Müller. Derzeit können Kunden an über 5500 Pfandautomaten in 3300 Filialen spenden.

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