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Jahresmitgliederversammlung des „forum.glas“ Bad Münder

Jahresmitgliederversammlung des „forum.glas“ Bad Münder

Mittwoch, 18. April 2012

„Der Traum vom Glashaus in der Kellerstraße ist ausgeträumt, die Idee aber lebt weiter.“ Hermann Wessling, Vorsitzender des Forum Glas, machte jetzt während der Jahresversammlung des Vereins einen Strich unter das ehrgeizige Projekt des Forums.

Bild: Auch der neue Vorstand wird von Hermann Wessling (re.) geführt. von li.: Klaus Vohn-Fortagne, Karl-Heinz Dittrich, Ingrid Rinke und Dr. Jürgen Borghardt

In seiner Darstellung ließ Wessling die Bemühungen um die Realisierung der Glashaus-Idee noch einmal Revue passieren. An der Kellerstraße hatte der Verein nach dem Abriss eines alten Fachwerkhauses ein Grundstück von der Stadt erworben, darauf sollte das Glashaus errichtet werden. Kernstück der Glashaus-Idee: Das Gebäude sollte als Museumspart an die Glasgeschichte der Stadt und der Region erinnern und eine lebendige Auseinandersetzung ermöglichen, auf der anderen Seite aber auch für Vorträge, Ausstellungen und Workshops genutzt werden können und so die Glastradition in Bad Münder weiter führen.

Rund eine halbe Million Euro hatten die Initiatoren für das Vorhaben veranschlagt – und sogar die notwendigen Pläne und behördlichen Genehmigungen vorlegen können. Doch habe die „Stiftung Niedersachsen“ wider Erwarten eine erwartete Unterstützung verweigert, womit auch entsprechende EU-Hilfen nicht weiter sinnvoll gewesen seien. Wessling erinnerte an die „einhellige Unterstützung der münderschen Ratsfraktionen“, erinnerte auch daran, dass er rund eine halbe Stunde lang dem Landtagsausschuss für Wissenschaft und Kunst das Projekt vorstellen durfte und die Reaktionen „durchaus freundlich“ gewesen seien. Dennoch habe das Ministerium schließlich mitgeteilt, dass „keine Chance auf eine Finanzierung des Projektes“ bestehe. Das Aus. „Für uns der Abschied von einem schönen Traum“, so Wessling. „Vielleicht haben wir zu sehr auf Inhalte und Qualität gebaut und dabei im Vorfeld zu wenig Kontaktpflege betrieben“, mutmaßte der Vorsitzende.

Dennoch sollen die für das Glashaus geplanten Aktivitäten auch nach der Rückgabe des für einen Euro von der Stadt erworbenen Grundstücks an der Kellerstraße weiter verfolgt werden – nun eben dezentral. „Vor allen die bereits angelaufene Kooperation mit der KGS Bad Münder wird uns als neuer strategischer Ansatz ermöglichen, vielleicht sogar noch besser an unsere Zielgruppen heranzukommen“, hofft Wessling. Wie etwa im bundesweit einzigen Schulprojekt zum Thema „Glas-Fusing“, das – ausgestattet mit einer 22 500 Euro teuren Ofen- und Brennanlage in den Werkräumen der Schule – in ganz Norddeutschland derzeit großes Interesse hervorruft.

Die „Glas-Fusing Kooperation“ mit der KGS, die Weiterführung der Glaskunst-Ausstellung in der St. Nicolai-Kirche in Bakede, ein umfangreiches heimatkundliches Exkursionsprogramm sowie die Exploration der Glashüttenfunde in Klein Süntel waren weitere Themen der mehrstündigen Versammlung. Dabei herrschte neben der Sachdiskussion vor allem Einmütigkeit über die Besetzung des Vorstandes: Neben dem im Amt bestätigten Hermann Wessling wird künftig Dr. Jürgen Borghardt als zweiter Vorsitzender fungieren, Karl-Heinz Dittrich die Kasse und Ingrid Rinke das Protokoll führen. Um glasgeschichtliche Aspekte wird sich auch weiterhin Klaus Vohn-Fortagne kümmern.

Wessling dankt scheidenden Vorstandsmitgliedern

Mit sehr persönlich gehaltenen Dankes- und Abschiedsworten verabschiedete der alte und neue Vorsitzende des  im März 2006 gegründeten Münderaner „Forum Glas“ die scheidenden Vorstandsmitglieder anlässlich der Jahresmitgliederversammlung. Im Einzelnen scheiden aus: der bisherige stellvertretende Vorsitzende und Ardagh-Gesamtbetriebsrat Hans-Georg Diekmann, die Schatzmeisterin Nicola Schröder-Rhein, Schriftführerin Dagmar Strakosch-Fritsch sowie deren Stellvertreterin Brigitte Ehrlich. Als Dankeschön für das sechsjährige Engagement für das Forum Glas überreichte Wessling blaue Glasflaschen mit sandgestrahlten Namenszügen.

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