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„Operamobile“ rollt Tonfilm-Anfänge auf

„Operamobile“ rollt Tonfilm-Anfänge auf

Montag, 23. April 2012

„Hier oben auf dem grünen Hügel, was  ist ein fantastischer Spielort“, schwärmen „Operamobile“-Leiter Alexander Senger und seine Frau Bettina Delius. Für beide ein Grund mehr, dem „1. Wittenburger Opern- und Operettensommer“ des vergangenen Jahres eine weitere, sieben Aufführungen umfassende Spielzeit folge zu lassen.

Bild: Stellten den Spielplan des „2. Wittenburger Opern- und Operettensommers“ vor. Alexander Senger, Bettina Delius und Bobtail Poldi

„Rund 1200 Besucher haben die Aufführungen besucht. Ein großer Erfolg auch für die Wittenburg“, so auch der 1. Vorsitzende des „Vereins der Wittenburger Kirche e.V.“, Gerd Janssen. Gespielt werde, so der 71-Jährige, wie im Vorjahr in der 500 Jahre lang als Lagerhalle und Scheune genutzten und vom Verein vor einigen Jahren sanierten „Westkirche“.

Auch das Problem des sehr langen Nachhalls sei gelöst worden. Senger: „7 ½ Sekunden waren einfach zu viel. Durch Schallsegel haben wir den Raum bespielbar gemacht. Jetzt ist die Akustik erstklassig.“

Seit über zehn Jahren spielt das aus Profi-Künstlern  bestehende Ensemble vor allem in der ländlichen Region rund um Hannover. „Angefangen hat alles in Springe mit ´Hänsel und Gretel´, mit dem Erfolg kamen andere Spielort dazu“, so der Ensemble-Chef.

„Operamobile“-Librettistin Bettina Delius passt dabei die klassische Musiktheaterliteratur an die musikalischen, technischen, räumlichen und finanziellen Ressourcen der jeweiligen  Spielorte an.

Senger: „Spieloper, Singspiel, Opéra comique und Operette stehen heute als Kulturerbe unter starkem Druck. Unser Ziel ist, diese Kultur durch Reduzierung von Orchester, Chor und Tanz auf kleinstmögliche Besetzungen in der Fläche eine Überlebenschance zu geben.“

Die Publikumsnachfrage bestätigt Sengers Konzept. Und so präsentiert „Operamobile“ zum Auftakt des diesjährigen Spielplans in der Wittenburg am 21. Juli um 19 Uhr beliebte UFA-Filmmelodien aus den frühen 30er Jahren. „Ich liebe alle Frauen“, so der Titel der Revue, die dem ersten Traumpaar der Tonfilmgeschichte, dem Tenor Jan Kiepura und der Sängerin Martha Eggerth gewidmet ist. Bettina Delius: „Das war damals der Übergang vom Stumm- zum ersten Tonfilm, und da spielte die Musik die wichtigste Rolle.“

Dass das Premierenprogramm ein Renner wird, dafür sprechen auch zwei weitere, bereits eingeplante Aufführungen am 22. und 23.Juli an gleicher Stelle.

Weitere Highlights: „Die verkaufte Braut“, „Gräfin Mariza“, und die Gesangsrevue „Glückliche Reise“. Delius dazu: „Natürlich ist auch Poldi, unser siebenjähriger Bobtail bei der ´Mariza´ wieder dabei.“

Als spezielles Angebot wird es bei der zweiten Auflage des Wittenburger Opern- und Operettensommers“ erstmals auch Aufführungen nur für Behinderte geben. Senger: „So etwas gibt es weit und breit nicht. Behinderte sind meist vom Theater ausgeschlossen. Für uns ist das eine echte kulturelle, soziale und humanistische Herausforderung.“

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