„Bittere Medizin“ beim Krimi-Dinner im Kornhus
„Bittere Medizin“ beim Krimi-Dinner im Kornhus
Dienstag, 24. April 2012
„Ich liebe diese friedlichen kleinen Fachwerkstädtchen im Weserbergland“, bekennt der in Hemmingen lebende Kriminalschriftsteller Günter von Lonski. „Aber hinter den Fenstern und Gardinen dieser glatten, bürgerlichen Fassade, da lauert das blanke Grauen.“ Was liegt für einen Krimi-Autor auf Tatortsuche da also näher, als das beschauliche Bad Münder zum Schauplatz seines neuen Romans werden zu lassen.
Bild: Misstraut der Idylle – Günter von Lonski präsentiert seinen dritten Wesemann-Krimi
Der heißt „Bittere Medizin“, ist knapp 300 Seiten stark und nach „Das letzte Lied“ und „Tödlicher Wind“ der dritte Roman in dem von Lonskis Ermittler Hubert Wesemann die Fäden einer überaus spannenden Handlung zu entwirren sucht.
Wesemann ist kein Polizist, sondern Radioreporter beim Hamelner Lokalradio „Radio Total“. Der Autor über seinen Titelhelden: „Hubert ist in seiner Lebensführung und Arbeit ein bisschen chaotisch, aber auch ein sehr findiger Kopf, der die Ungereimtheiten des Lebens nicht so einfach hinnehmen will und deshalb so mancher Sache auf die Spur kommt.“
Unverkennbar, dass ein befreundeter Radiojournalist für Wesemann Pate gestanden hat, und der sei es auch gewesen, der den Autor dazu bewegt habe, nach den Tatorten Hameln und Bad Pyrmont in den ersten beiden Krimis nun endlich auch einmal die alte Salzstadt Bad Münder in den Mittelpunkt eines Kriminalromans zu rücken.
„Was lag da näher als das Thema Medizin“, so von Lonski, für den schon die Recherchen ein spannendes Erlebnis waren. „Ich habe mir die Mineralquellen angeschaut, mit Apothekern geredet, die Leute befragt, und sogar Informationen von einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung bekommen“, erinnert sich der Schriftsteller. „Nichts Abfälliges über Bad Münder“ habe sich der gewünscht. „Köstlich“, grinst von Lonski schelmisch und lacht schallend.
Die Story ist komplex: der abgeschlagener Kopf eines Chinesen wird in der Kiepe des Söltjers am gleichnamigen Brunnen vor dem Rathaus gefunden. Steht der vermeintliche Mord im Zusammenhang mit der neu angebohrten Quelle am Rande des Kurparks? Die stinkt derart nach faulem Fisch und brackigem Meerwasser, dass sie aufgrund einstweiliger Verfügungen von Anwohnern geschlossen werden muss. Doch da treten chinesische Investoren auf den Plan. Als dann auch der umtriebige Dr. Schobinsky, der Hessisch-Oldendorfer Karnevalsprinz, tot vom Festwagen stürzt, beginnt das Verwirrspiel.
Nur Hubert Wesemann behält die Übersicht und beweist – auch bei seiner Herzensdame Karola, mit der er im dritten Fall auch ein Stück weiter kommt – großes Einfühlungsvermögen.
Für die Betreiber des Münderschen Kornhuses, Claudia und Karl Mildenberger, ist Günter von Lonskis Roman Anlass, ihn bei einem „Krimi-Dinner“ vorzustellen. „Statt bitterer Medizin gibt´s drei geheim gehaltene Gänge zwischen denen entscheidende Passagen vom Autor selbst gelesen werden“, kündigt Karl Mildenberger an. „Wir waren von der Resonanz total überrascht“, freut sich das Gastronomen-Ehepaar. Die Veranstaltung am Freitag ist bereits restlos ausverkauft. Deshalb wird es am 11. Mai um 19 Uhr an gleicher Stelle ein weites Krimi-Dinner geben. “Und dann“, verspricht Günter von Lonski, „wird auch Hubert Wesemann leibhaftig vor Ort sein.“