„Fragile Matt“ im „Willis“
„Fragile Matt“ im „Willis“
Freitag, 27. April 2012
„Eigentlich fehlen jetzt nur noch ein paar Darter“, so einer der Gäste im proppenvollen „Willis“, der Kneipe im Schulungszentrum der IG BCE am Deisterhang. Wo sich sonst gestresste Seminarteilnehmer erholen, herrschte diesmal dank der Musik von „Fragile Matt“ die typische Kneipenatmosphäre eines Original-Irish Pub.
Bild: David, Jürgen, Andrea und Katja sind „Fragile Matt“ aus Wuppertal.
„Wir haben sogar die Mühe nicht gescheut und richtiges Guiness zum Ausschank gebracht“, erläutere der für die Kulturarbeit zuständige Stefan Düsterdiek-Steding. Und Andrea, Power-Floh am „Dudelsäckchen“ und quirlige Flötistin heizte die Stimmung dann auch gleich mit der Frage an: „Wie heißt das hier noch mal wo wir sind?“
Ein paar Takte des Quartetts, für das eigens ein Stück gritzegrüner Kunstrasen ausgelegt worden war, reichten und schon verwandelte sich das sonst eher beschauliche „Willis“ in einen Folksong-seeligen irischen Pub.
„Die sind die Wohnzimmer der Iren“, erläuterte David, der einzige Original-Ire der seit 2008 bundesweit auftretenden Gruppe „Fragile Matt“. „Das heißt übrigens ´zerbrechlicher Matthias´“, so Katja, blieb eine weitere Erklärung aber schuldig.
Bei stimmungsvollen, virtuos und schwungsvoll vorgetragenen irischen Volkslieder – mitunter sehr zum Auftrittsort passend wie etwa beim „Miners Song – gerieten die Zuhörer nicht erst nach einigen Glass pechschwarzen Guinness in Mitklatschstimmung.
Zu jedem Lied gab´s interessante, kurzweilige Hintergrundinformationen, wie etwa zu „Mrs. Durkin“, jener schnöseligen Kartoffelbaronin, die ihre Arbeiter tagtäglich schon um Viertel vor Vier in der Frühe auf die Felder schickte. Die hatte freilich die Rechnung ohne Barny gemacht, der, beim „Goldrush“ in Kalifornien reich geworden, zurückkehrte, die Tochter der Ausbeuterin heiratete und die erste irische Gewerkschaft gründete. Künftig wurde erst um Viertel nach Vier mit der Arbeit begonnen.
Das Quartett animierte die Gäste im „Willis“, zog sie mit ihren irischen Geschichten in den Bann und bei vielen Instrumentalstücken mit Banjo, Gitarre, Flöte, irischem Dudelsack und Trommel blieb kaum ein Fuß ruhig auf dem Boden. Klar, dass auch Klassiker wie „Whiskey in the Jar“ und „Red ist he Rose nicht fehlen durften.