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„Die Vögel“ nach Aristophanes im Naturtheater Völksen

„Die Vögel“ nach Aristophanes im Naturtheater Völksen

Montag, 21. Mai 2012

Der Ort ist wildromantisch. Eine vom Unkraut befreite, mehr als 12 Meter tiefe Schlucht, Überbleibsel des längst aufgelassenen Völksener Steinbruchs direkt auf dem Gelände des Hermannshofes. Am Eingang ein vor Jahren hier installiertes Kunstwerk, drei riesige rostbraune Stahlplatten ragen in die Höhe, bilden Kulisse und Auf- und Abgang zu den Proben zu Gerold Amanns „Die Vögel“ nach der Vorlage des antiken griechischen Dichters Aristophanes.

Bild: Jede Menge bunte Vögel erwarten die Zuschauer im verwilderten alten Steinbruch zu einer Aufführung von „Die Vögel“

Nicht nur Spielort und Stück, auch die Akteure sind ungewöhnlich. Initiator des Projekts ist der künstlerische Leiter des Hermannshofes, Eckhart Liss, sprüht vor Vorfreude: „Es wird wahnsinnig. Über 50 Laiensänger und Profis aus allen Altersschichten sind beteiligt. Zu allem Überfluss sprechen sie nur altgriechisch. Grazien huldigen Göttern, Vögel gründen ihr Zwischenreich. Und die Birkhahn-Balz hat noch kein Mensch zuvor getanzt. Wir bauen eigens in unserem Steinbruch ein Naturtheater im Gebüsch mit Holztribünen in den Hang. Und eine frisch gezimmerte, elf Meter hohe Treppe steigt von der Steinbruchsohle in den Himmel. Oben walten die Götter.“

Komponiert hat das Stück der durch lautphonetische Gesänge und Interjektionen bekannt gewordene, 1937 geborene Vorarlberger Komponist Gerold Amann, die szenische Aufbereitung hat der hannoversche Schauspieler Martin G. Kunze übernommen. Neben den sechs Gesangssolisten und sieben Sprechrollen hat der Völksener Gesangverein „Augusta von 1887“ unter der Leitung von Tamara Gliserin den Part der Athener Bürger übernommen. Eckhart Liss zeigt sich von der Zusammenarbeit von Laienchor und Profimusikern begeistert: „Darin liegt der große Reiz der Inszenierung. Junge, Alte, Männlein, Weiblein, ein Laienchor geht hier ganz neue Wege. Das entwickelt sich als ein oft nicht einfacher Prozess mit viel Mühe. Eine große Anstrengung. Aber toll.“

Bild: Legen letzte Hand an – Eckhart Liss (l.) und Gerold Amann

Die Handlung: Der Aussteiger Piros überredet die Vögel, ein eigenes Reich zwischen Himmel und Erde zu errichten. So könnten sie sich von der Herrschaft der Menschen und der Götter befreien. Der Coup gelingt Piros. Doch die Vögel haben wenig davon, denn Piros macht sich selbst zum Herrscher. Und er liebt Vogelfleisch!

Premiere des Stückes ist am 26. Mai. Weitere Aufführungen folgen am Pfingstsonntag und –Montag und am 1. und 2. Juni. Beginn ist jeweils um 21.15 Uhr. Eckhart Liss: „Schüler haben freien Eintritt, Erwachsene zahlen 12 Euro. Empfehlenswert ist warme Kleidung, festes Schuhwerk, und eine Decke oder ein Sitzkissen. Bei schlechtem Wetter verlegen wir die Aufführung ins Haus im Park.“

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