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14. Rattenfänger-Trophy / Impressionen

14. Rattenfänger-Trophy / Impressionen

Montag, 28. Mai 2012

Nein, vor Ehrgeiz sprühen die jungen Mütter, die es sich mit allerlei Picknick-Utensilien direkt hinterm Tor im prallen Pfingstsonnenschein gemütlich gemacht haben, nun wirklich nicht. Während der Nachwuchs der jungen Niederländerinnen keuchend und schwitzend auf einem der Plätze des gastgebenden SG Hameln 74 dem Ball nachjagt, genießen die „Supporters“ das Ambiente sichtlich. Mit einem „Hier, sie spricht Deutsch“ schieben die Mütter eine Betreuerin vor. „Doll, einfach doll“, fasst die in typischem Rudi-Carell-Deutsch ihre Eindrücke etwas einsilbig zusammen.

Ihre Ausführungen werden vom Torjubel der selbstverständlich ganz in „oranje“ spielenden Nachwuchskicker  abrupt unterbrochen.

Wenige Meter weiter haben fleißige Helfer eine Bratwurstbude gefährlich nahe am Tor installiert. „Es hat schon mehrere Einschläge gegeben“, sagt einer der Grillexperte. Weggehen? Wozu? Schließlich könne man die Spiele von hier am besten verfolgen.

Ganz in Weiß trippeln sich schon die einzigen dänischen Teilnehmer, eine U-13 D-Jugendmannschaft, warm. Gleich ist Anpfiff, da sind Bratwürstchen tabu. „Wir sind eine Sammelmannschaft, alles sogenannte Talenten aus unserer Gegend“, erklärt der Mannschaftsbetreuer, und erntet einen abfälligen Blick der blauen Jungs aus Hamburg. Deren Botschaft ist unzweideutig. „Wir gewinnen, weil wir USC Paloma sind“, stellt der Kapitän fest.

„Den Pott zu holen, das ist nicht das Hauptziel“, meint Frank-Uwe Schmidt, zweiter Vorsitzender der SG Hameln 74 und Mitglied der Rattenfänger-Trophy Leitung. Zusammen mit 60 Helfern und vielen anderen ehrenamtlichen Unterstützern hat er für die „Vrije Tijd“ der jungen Sportler und ihrer Familien ein umfangreiches Freizeitprogramm arrangiert: Freizeitpark, Weser-Schifffahrt, Freibadspaß und Stadtführungen in der jeweiligen Landessprache. „Kommt gut an, wie immer“, weiß Schmidt aus Erfahrung.

Die Selbstverständlichkeit dieser europäische Jugendbegegnung ist beeindruckend, auch wenn ab und ab ein schwitzender Coach Anweisungen übers Feld brüllt. Die Hauptsache ist eben nicht immer nur „auf´m Platz“.

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