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Norddeutsche Meisterschaften der „Videoclip-Dancer“

Norddeutsche Meisterschaften der „Videoclip-Dancer“

Sonntag, 03. Juni 2012

Schon kurz nach acht Uhr ist das bunte Gewusel im „Spiegelsaal“ der Rattenfängerhalle beängstigend. Wenige Minuten vor Beginn der „Norddeutschen Meisterschaften im Videoclip-Dancing“ legen Mütter, Betreuerinnen und die jungen Teilnehmerinnen selbst letzte Hand ans Styling. Da wird gepudert, gefönt und frisiert, dass es eine wahre Pracht ist. Vor den großen Spiegel ist kein freies Plätzchen mehr zu ergattern. Schnell noch ein Schleifchen ins Haar, eine Dose Haarspray drauf, noch Rouge auf die Wangen, das  Lipgloss kontrolliert und das Augen-Make-up nachgezogen. Dann die wenigen Schritte rüber zur halbdunklen Rattenfängerhalle.

Dort im Scheinwerferlicht treten auf einem parkettierten Quadrat die Tanzformationen an: die fünf- und sechsjährigen Mini-Kids, die Kids bis zwölf Jahre, die beiden Juniorenklassen und am Nachmittag die „Adults“, die Erwachsenen.

Zum achten Mal sei man mit den „Norddeutschen“ in Hameln, verkündet Moderator Klaus Krugmann, ein Tanzschulbesitzer aus dem westfälischen Steinheim, und schickt die „G-Moves“ aus der Wedemark als erste Formation des Tages auf die Tanzfläche. In diesem Augenblick bricht in der Halle die Hölle los. Die Zuschauer auf den gut besetzten Rängen und die rund ums Karree sitzenden anderen Tänzer johlen und kreischen, was das Zeug hält. Jeder neue „move“, jeder choreografische Einfall wird in Höchstlautstärke bejubelt. Egal ob Mini-Kids, Kids oder Juniorenklasse, auch die Konkurrenz wird  frenetisch angefeuert.

Während drinnen die Halle  kocht, erklärt draußen die Tanzlehrerin Nadine Reiners  aus Kirchweyhe bei Bremen: „Videoclip-Dancing, das ist eine Mischung verschiedener Tanzstile wie Hip-Hop, Jazz oder Modern.“ Der Zulauf in den vergangenen Jahren sei „enorm“, habe fast traditionelle Tanzschuleangebote überlagert. Vor allem Mütter und ihre Töchter hätten „Videoclip-Dancing“ als gemeinsames Hobby entdeckt. „Wichtig ist dabei das Gemeinschaftserlebnis, das Stylen, Schminken, die Fahrt zu Wettbewerben“, berichtet die Tanzlehrerin.

Zwar erfahre Videoclip-Dancing derzeit einen wahren Hype, aber das Training sei hart. „Das kann nicht jedes Kind ab, da fallen auch schon mal harte Worte“, warnt Reiners.

Die eigens aus Oschersleben angereiste Oma von Lara-Sofie lässt sich davon nicht entmutigen. „Meine Enkelin ist seit fünf Jahren dabei, hat bei den Mini-Kids angefangen, und mich hält das einfach jung“, ruft die ältere Dame – und kreischt was das Zeug hält.

„Früher war das Ziel ´Tanzen wie die Stars´ in ihren Videos gewesen, heute entscheidet vor allem die Originalität der eigenen Stilistik“, erläutert Veranstalter Christian Schwitzke. Der Kurpfälzer aus Heidelberg verweist auf mehr als 5000 Anmeldungen zu den Deutschen Meisterschaften im November in Ludwigshafen. „1200 Tanzschulen unterrichten heute diese Tanzform“, so der Marketing-Experte. Ebenso wenig wie an Lautstärke lassen es die Formationen an choreografischer Originalität fehlen. Mit deren Umsetzung  überzeugen die „Videoclip-Dancer“ an diesem Morgen Publikum und Jury rundum. Und auch wenn am Ende kein Platz auf den Treppchen dabei herausspringt. Unwichtig. „Geile ´moves´, Superstimmung und unendlich viel Spaß“, kreischt eine Teilnehmerin. „Bei uns zählt die ´Community´, was denn sonst.“

 

Die Ergebnisse der Norddeutschen Meisterschaften:

Altersgruppe „Mini-Kids“ (bis einschl. 9 Jahre): Formation „Maniacs“ von Tanzschule Nadine Reiners, Weyhe

Altersgruppe „Kids“ (bis einschl. 12 Jahre): Formation „New Generation“ von Tanzschule Nadine Reiners, Weyhe

Altersgruppe „Juniors 1“ (bis einschl. 15 Jahre): Formation „Hot Chili Dancer“ von Tanzsportzentrum Delmenhorst, Delmenhorst

Altersgruppe „Juniors 2“ (bis einschl. 18 Jahre): Formation „R.eboot.S“ von Creative Dance Studio, Lübeck

Altersgruppe „Adults“ (ab 19 Jahre): Formation „Rhythm Attack“ von Hip Hop Dance Academy, Göttingen

 

Eine Galerie mit Bildern der Norddeutschen Meisterschaften …

(Bestellung der hochauflösenden Bilder gegen Angabe von Bildnummer und Stückzahl zum Preis von 0,75 Euro pro Bild gerne an info@zeilen-sprung.de)

 

 

 

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