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Ausstellung „Sommerbrand“ in der Galerie Faita

Ausstellung „Sommerbrand“ in der Galerie Faita

Sonntag, 03. Juni 2012

„Ich muss nicht in den großen Kunstzentren der Metropolen residieren“, stellt Margret Faita fest. Seit mehr als 20 Jahren zeigt die Hamelner Galeristin in ihren kleinen, anheimelnden Ausstellungsräumen in einem Fachwerkhaus in der Alten Marktstraße Keramik-Kunst. Eine Adresse, die in Fachkreisen einen guten Namen hat, zumal Margret Faita in ihren Sommerausstellungen immer wieder international renommierte Künstler der Keramikszene präsentieren kann.

„Sommerbrand“, so lautet der beziehungsreiche Titel der diesjährigen Ausstellung, in deren Mittelpunkt die „Feuerschalen“ des in Süddeutschland arbeitenden Künstlers Fritz Renner stehen. „Heiß“, weiß auch die zweieinhalbjährige Johanna und wirft einen skeptischen Blick auf die in einer Keramikschale vor sich hinglühende Holzkohle. „Die Schalen sind aus zwei verschiedenen Schamottemassen hergestellt“, erklärt Margret Faita. „Innen- und Außenschale sind keramisch miteinander verbunden, ein patentrechtlich geschützter Metallring hält alles zusammen.“ Jede Schale sei ein Unikat, deren ästhetischer Wert durch die verwendeten Brennverfahren bestimmt werde.

Neben der Ästhetik erfüllen Renners Objekte aber auch banale Gebrauchsfunktionen wie Feuermachen, Grillen oder Kochen mit dem Wok.

Fragiler wirkt da schon „Die Listige“, eine im Innenraum verschmitzt unter einem großen Sommerhut hervorblickende Keramikskulptur von Ina Otto.  Zum brandigen Geruch, den Fritz Renners „Feuerschalen“ im Garten verströmen, gesellt sich das beruhigende Plätschern der Wasserstelen von Annette Dannhus, während wiederum im Innenbereich Roswitha Winde-Pauls streng geformten Porzellanobjekte, mal mit stumpfer, mal mit elegant glänzender Oberfläche, einen reizvollen Kontrast zur archaischen Urkraft  von Jochen Rüths mit brutalen Brennmethoden hergestellten Gefäßkeramiken bilden.

Andreas Hinders pechschwarze Raben fügen der Gesamtkomposition gleichfalls einen nahezu mystisch düsteren Akzent hinzu, über den wiederum die surrealistisch anmutenden, zweidimensionalen Köpfe des niederbayerischen Bildhauers Hans Fischer nur lächeln können.

Margret Faitas „Sommerbrand“ lodert noch bis zum 18.8. in der Alten Marktstraße 45.

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