Zeilen Sprung – Das Redaktionsbüro

05042 - 504 008

info@zeilen-sprung.de

Wenn Bernd Gittmann zur Attacke bläst …

Wenn Bernd Gittmann zur Attacke bläst …

Sonntag, 03. Juni 2012

„Das nennt man Kakophonie, zwei sich dissonal mischende Klänge“, weiß einer der Umstehenden, als sich der Sound der im Eingangsbereich der Grundschule Hinter der Burg übenden Lehrerband mit dem des zufällig vorbeimarschierenden Bläser- und Hörnerkorps mischt.

 

Bild: „Attacke“, gleich kommt die US-Kavallerie. Bernd Gittmann trompetete beim Musikschulfest.

Von größeren Dissonanzen jedoch kann derzeit bei der Springer Musikschule nicht die Rede sein. „Die Gebührenerhöhung vom April sei „mit Verständnis angenommen“ worden, so Kassenwart und Amateur-Schlagzeuger Gerhard Schäfer. Die „moralische Lage“ sei „gut“, bestätigt auch die Musikschulleiterin Nana Zeh, die „finanzielle dagegen katastrophal“. Etwas mehr als 300 Schüler werden momentan von 24 Lehrkräften unterrichtet.

„Wir wollen ins Landesprogramm ´Wir machen die Musik´ einsteigen und außerdem die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Grundschulen intensivieren“, kündigte Zeh an.

Mit einem Musikschulfest zum Schuljahresabschluss rief sich die Einrichtung deshalb wieder einmal den Springern ins Gedächtnis zurück.

Mit Erfolg, denn im Kellergeschoss der Grundschule Hinter der Burg herrschte großes Gedränge. Nicht nur weil Trompetenlehrer Bernd Gittmann lautstark und unaufhörlich jenes aus Wildwestfilmen einschlägig bekannte Trompetensignal intonierte, nach dem üblicherweise die US-Kavallerie als letzte Rettung heranprescht, sondern weil gleich nebenan zeitgleich dazu ein Flötenensemble den „Vogelfänger“ flötete, und sich wiederum einen Raum weiter jemand an den ersten Takten der Mozartschen kleinen Nachtmusik versuchte.

Jede Menge Flötentöne  versprach auch Heike Zeuschner. Sie unterrichtet seit Herbst 2007 Blockflöte und präsentierte einigen neugierigen Mädchen gleich eine ganze Batterie unterschiedlichster Instrumente. Während die Jungs eher von der Klangkraft der Gittmannschen Hörner und Naturtrompeten angezogen wurden („Machen´se doch noch mal“), interessierten sich deren Mütter eher für Sabine Schmids übermannsgroße, an Orgelpfeifen erinnernde Riesenflöte. „Die hat der Allgäuer Herbert Pätzold Ende der 60er gebaut, und die klingen ganz tief“, so die seit elf Jahren gleichfalls in Springe Flöte unterrichtende Musikpädagogin.

„Renner sind eindeutig Keyboard, aber auch Gitarre und Klavier werden nachgefragt“, erklärte Nana Zeh. Blasinstrumente etwas weniger. Über Kontakte zu den Kapellen der Freiwilligen Feuerwehr solle man deshalb ruhig mal nachdenken; „Viele Schüler kommen von da und wollen bei uns tiefer, etwa mit Saxophonunterricht, eindringen.“ Und dass Musikmachen ohnehin keine Frage des Alters ist, das bewiesen im Laufe des Nachmittags diverse Formationen bei einigen  Konzerten.

Weitere Einträge